Als ich dieses Wochenende eine Freundin in München besucht hatte, habe ich mich kurzfristig für den Anbieter City2City entschieden, weil der am besten zu meiner Zeitplanung passte. Offensichtlich hatte sich die Firma damals bei der Namensgebung vertan, denn Shitty2Shitty würde deutlich besser passen. So was Beschissenes wie die Fahrt von Augsburg nach München habe ich nämlich selten erlebt.

Wenn man ein bisschen Zeit hat, dann sind Fernbusse an sich eine kostengünstige Alternative zur Deutschen Bahn, um von A nach B zu kommen. Ich nutze das System vor allem auch deshalb, weil mir dort bisher noch keine rassistischen Kontrollen der Bundespolizei untergekommen sind.1 Problematisch wird’s allerdings, wenn die Fahrt eigtl. nur eine Stunde dauern soll, der Bus aber ohne Ankündigung eine Stunde zu spät erscheint und die Tante an der Hotline angeblich von nichts weiß.

Nachdem ich mir an der Fernbushaltestelle in Augsburg Nord bereits eine halbe Stunde den Arsch abgefroren hatte, rief ich bei der Hotline der Firma an, um mich nach dem Stand zu erkundigen. Hier das Gedächtnisprotokoll:

Hotline: *nuschel nuschel*
Ich: „Guten Tag, ich stehe hier gerade an der Haltestelle in Augsburg und friere mir seit einer halben Stunde den Hintern ab, weil Ihr Bus nicht kommt. Da wollte ich mal nachhaken, wo der denn bleibt.“
Hotline: „Ich schaue mal im GPS nach … Ah, der ist in [Posemuckel].“
Ich: „Und wann wird der hier sein?“
Hotline: „Keine Ahnung.“
Ich: „Haben Ihre Fahrer nicht ein Handy, auf dem Sie anrufen können, um abzuklären, was los ist?“
Hotline: „Nein, das gibt es nicht.“
Ich: „Warum ist der Bus überhaupt zu spät?“
Hotline: „Das weiß ich nicht.“
Ich: „Ist der Bus überhaupt auf dem Weg hierher oder ist der einfach an Augsburg vorbeigefahren?“
Hotline [verhalten]: „Ja, schon.“
Ich: „Sie wissen aber schon, dass heute ein Bus Ihrer Firma in Augsburg Halt machen sollte?“

Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass angeblich kein/e Vorgesetzt/e Dienst schob und diese Fachkraft des Monats ganz allein die Hotline stemmen musste. Der Ticketshop an der Haltestelle, der auch City2City-Tickets verkauft, war, obwohl noch besetzt, ebenfalls keine Hilfe. Die Dame dort bedeutete mir nur, dass jetzt zu sei.

Als der Bus mit einer Stunde Verspätung endlich ankam, erhielt ich von den Mitarbeitern weder eine Entschuldigung, noch boten sie eine Erklärung für diese massive Verzögerung an. Dass der Bus wohl im Stau gestanden hat, erfuhr ich von einem (nicht minder unfreundlichen) Fahrer eines ADAC-Postbusses, der ungefähr eine viertel Stunde vorher an der Haltestelle erschien.

In München angekommen, erzählte der Fahrer von City2City, wie doll er sich doch freuen würde, wenn wir wieder mit der Firma fahren würden. Ähm ja, nein. Nach dem Reinfall bin ich übrigens mit MeinFernbus zurückgefahren. Mit der Firma hatte ich bisher nur gute Erfahrungen gesammelt. Die Busse waren immer sauber und pünktlich und bis auf einmal waren die Fahrer immer freundlich. Auch bei der gestrigen Fahrt lief alles glatt. Bei MeinFernbus würde ich sogar mehr bezahlen als derzeit verlangt wird.

Show 1 footnote

  1. Was nicht heißen muss, dass das nicht auch noch kommt. Immerhin empfiehlt die Polizei Online-Anbietern von Mitfahrgelegenheiten mittlerweile, sich von „verdächtigen“ Ausländern die Ausweise zeigen zu lassen.

Bild: Alex Proimos, CC-BY-NC

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