Für Leute, die mich kennen, ist es ja kein Geheimnis, dass ich total in Kinder vernarrt bin. Am Wochenende habe ich wieder eine Freundin besucht, die ein schwarzes Kind hat. Da ging es natürlich wieder viel um Erziehung und das Aufwachsen von schwarzen Menschen in einer weißdominierten Gesellschaft.

Da ich mich ja mit den Mechanismen und Auswirkungen von Rassismus in der Gesellschaft befasse, komme ich auch nicht umhin,  über Empowerment-Strategien für Kinder zu stolpern. Immerhin wird der Grundstein rassistischer Handlungsweisen schon im sehr frühen Kindesalter gelegt. Kinder, die nicht dem weißen Standardbild entsprechen, müssen gezielter in ihrem Selbstbild gestärkt werden, weil sie deutlich öfter mit Ausgrenzungen konfrontiert sind und dabei auf weniger Rollenmodelle zurückgreifen können als weiße Kinder. Das geht schon bei scheinbar harmlosen Dingen wie den eigenen Haaren los. Etwa dann, wenn die Klasse lacht, weil die Lehrerin sagt, dass eine schwarze Mitschülerin schöne Haare hat.

Ich finde es schön, wenn es da Sendungen wie die Sesamstraße1 gibt, die sich gezielt mit Themen beschäftigen, die schwarze Kinder betreffen. Vor einiger Zeit bin ich über ein Video gestolpert, in dem erklärt wurde, was schwarze Kinder (hier besonders Mädchen) alles Schönes mit ihren Haaren anstellen könnnen. Das Video „I love my Hair“ ist damit das komplette Kontrastprogramm zum Friseurbesuch, wo der Friseuse ganz gern mal Sätze rausrutschen wie: „OMFG! Was soll DAS denn sein?“

Ich wünschte, ich hätte solche Videos schon als Kind gekannt.

Show 1 footnote

  1. Allerdings weiß ich nicht, wie sich das mit der deutschen Sesamstraße verhält.

(Kurzlink)