Als vor kurzem unter dem Twitter-Hashtag #schauhin rassistische Alltagsgeschichten gesammelt wurden, fielen mir ein paar Erlebnisse meiner Studenten ein, die ich hier teile.
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1000 Euro Schadenersatz für Diskriminierung
Meine Heldin der Woche: eine Richterin, die keine Blindschleiche ist und Diskriminierung als solche erkennt und auch abstraft. Chapeau!
Wie dummes Fernsehen entsteht
Wie Stereotypen tradiert werden: „Na, doohooch, das sieht man immer im Fernseeehen.“ Selbst dann, wenn man selbst beim Fernsehen arbeitet.
Fick dich, ZDF
„Eigentlich würde ich gern meine ganze Familie mitnehmen, damit man mal sieht, wie schlecht es anderen Menschen geht. Ich glaube, das wird eine ganz tolle Erfahrung.“
ARD, ZDF und ich … nicht
ARD und ZDF werben für Vielfalt und können diese noch nicht mal in der eigenen Kampagne gewährleisten. Denn zu Wort kommen nur weiße Männer.
Ritualisierte Demütigung
Das OVG Rheinland-Pfalz hebt eine Entscheidung der Vorinstanz auf, laut der die Kontrolle eines schwarzen Deutschen aufgrund der Hautfarbe noch als legitim angesehen wurde. Ändern dürfte sich für die Betroffenen dadurch allerdings nichts.
Rassistische Türpolitik: 300 Euro und ein Freigetränk
Seit einiger Zeit müssen sich verschiedene Leipziger Clubs wegen fragwürdiger Einlasskontrollen vor Gericht verantworten. Bisher zeigte sich nicht selten, dass auch in Gerichtssälen kaum Verständnis für die Mechanismen von Rassismus existiert.
Unter Generalverdacht
In Leipzig soll eine marode Unterkunft für Asylbewerber geschlossen werden und die Stadtverwaltung will die dort lebenden Menschen auf sieben Unterkünfte in der Stadt verteilen. Sie erhofft sich davon eine stärkere Integration der Menschen in die Gesellschaft und auch bessere Lebensbedingungen. Doch die Anwohner der betroffenen Viertel wehren sich mit rassistischen Argumenten. Eine Bestandsaufnahme.
Selten dämlich
Hin und wieder kriege ich Medienanfragen, die sich normalerweise auf Fragen zur Recherche beschränken. Ausnahmslos geht es dabei um Infos, die man selbst rauskriegen kann, wenn man nur will. Ich klicke auf Löschen und gut ist. Manchmal aber rege ich mich auf. Wie neulich.
Qualitätsjournalismus beim Handelsblatt
Man soll ja niemanden treten, der eh schon am Boden liegt, und normalerweise mache ich das auch nicht. ABER: Lieber Qualitätsjournalismus, ist DAS wirklich dein Anspruch?