Der Psychologe Eben Louw in einem Interview mit der TAZ über die psychischen Auswirkungen rassistischer Angriffe und der zweiten Viktimisierung auch durch die Polizei:
Was hat es für Folgen für die Opfer, wenn ihnen nicht geglaubt wird?
Das ist wie ein zusätzlicher Schlag. Sie fühlen sich schutzlos, im schlimmsten Fall geben sie sich selbst die Schuld für das, was passiert ist: Sie sollten eben nicht hier sein, wenn das schon als Zumutung empfunden wird. Auch von den Angehörigen kommen nicht selten Reaktionen wie: „Du hättest eben nicht so laut sprechen sollen.“
Bei den Ermittlungen muss die Polizei verschiedene Fragen in unterschiedliche Richtungen stellen. Wenn aber ein Betroffener als Erstes danach gefragt wird, ob er Schulden hat, wird damit eine Mitschuld angedeutet, die Unterstellung, dass die Tat aus anderen als rassistischen Motiven stattgefunden hat. Für die Opfer ist das sehr verwirrend.