Hin und wieder kriege ich Medienanfragen, die sich normalerweise auf Fragen zur Recherche beschränken. Ausnahmslos geht es dabei um Infos, die man selbst rauskriegen kann, wenn man nur will. Ich klicke auf Löschen und gut ist.
Vor einiger Zeit bekam ich aber eine Anfrage, über die ich mich immer noch furchtbar aufregen könnte. Eigentlich wollte ich dreist darauf antworten und ein bisschen Unsinn schreiben, aber irgendwie fehlte mir dann doch die Lust. Stattdessen lasse ich den nackten Inhalt der Anfrage wirken.
Hallo Ali,
mein Name ist xxx und ich plane mit meiner Redaktion einen TV Beitrag über Autos in Südafrika… naja, es sind doch eher zwei Beiträge. Bei meiner Recherche bin ich auf deinen Blog gestoßen und hoffe, du hast Lust mir zu helfen.
Thema 1: Wenn unsere deutschen Autos in Südafrika ankommen (nach dem Verschiffen), wie geht es dann mit Ihnen weiter? Wie arbeitet der TÜV bei euch? Wohin werden die Autos weiterverkauft?
Kannst du mir da Kontakte vermittel, zu Händlern, die Lust hätten mit uns zusammen zu arbeiten für die Geschichte?
Das selbe Anliegen gilt für Thema 2:
Carjacking ist ein großes Problem in Südafrika. Kennst du eine Werkstatt, die Flammenwerfer, Säurespray und CO einbaut, die Lust hat bei einem tollen Beitrag mitzuwirken?
Ganz liebe Grüße,
xxx
Also ich tippe ja auf Planetopia.
Bild: Alex Proimos, CC-BY-NC
Autsch! Das ist wirklich dumm-dreist. Ich erhalte eher Anfragen von Auswanderungswilligen, die – es ist wirklich wahr – sich in Nigeria niederlassen wollen. Die offensichtlich wichtigste Frage: Ist es besser, ein nigerianisches oder ein deutsches Konto zu haben? Dabei wäre es von Vorteil, sich erst einmal zu überlegen, wie dieses Konto denn gefüllt wird…
Du verstehst das falsch, Katrin: Die machen alle in Scams. Da fließt das Geld quasi von alleine. :D